aus dem Museum der Sternwarte Kremsmünster
Oktober 2006
Stopfpräparat eines Kalbes, Missgeburt geb. 1909, 1 Tag am Leben Spender: Herr A. Leitenbauer, Niederkappel Gesamtlänge: 109 cm, Schulterhöhe: 47 cm, Beckenhöhe, 54 cm Inv. Nr.: 860603/38 Foto: P. Amand Kraml |
Altes Stopfpräparat von 1893
Inv. Nr.: 860604/10 Foto: P. Amand Kraml |
Schädelpräparat von 1971
Inv. Nr.: 980707/32 Foto: P. Amand Kraml |
Fragt man Besucher der Sternwarte, deren Besuch schon länger zurückliegt, danach, was sie hier gesehen hätten, so ist die Antwort nicht selten: "Da gibt es ein Kalb mit zwei Köpfen." Das Sammeln von Abnormitäten liegt in der Natur des Menschen. So kann man auch den Beginn von naturhistorischen Sammlungen im Bewahren ungewöhnlicher Naturbildungen sehen, wovon die biologischen Sammlungen der Sternwarte eine ganze Menge zeigen und noch mehr zeigen könnten.
Wie wir von Georg SCHROTT erfahren, wurde auch in der Naturaliensammlung des Stiftes St. Emmeram in Regensburg „ein sceletirter doppelter Kalbs Kopf" mit der Anmerkung: „eine Mißgeburth“ bis zur Auflösung des Kabinetts im Jahr 1812 gezeigt (SCHROTT, 265).
Bereits im Jahr 1893 bekamen die zoologischen Sammlungen der Sternwarte eine Missbildung eines Kalbes
(Inv. Nr.: 860604/10), wobei der Doppelkopf als Stopfpräparat auf einer geschnitzten Holztafel montiert wurde.
1971 bekamen wir aus der Gegend von Weitra im Waldviertel von einem Tierarzt ein Schädelpräparat
(Inv. Nr.: 980707/32). Es wurde von der Lehrmittelfirma Franz Schottak in Amstetten präpariert (ATS 2000,--).
2012 erhielten wir von einem Besucher der Sternwarte die Kopie einer Fotografie, die Anton Leitenbauer, geb. 1902
mit dem zweiköpfigen Kalb am Bauernhof in Witzersdorf in Niederkappel zeigt.
PFEIFFER, P. Anselm, Naturaliensammlung, in: 52. Programm des kais. kön. Obergymnasiums der Benediktiner
zu Kremsmünster für das Schuljahr 1893, Linz 1893, 17-19
SCHROTT, Georg 2015: „Eine berühmte Naturaliensammlung“. Exemplarische Beobachtungen zur Sankt
Emmeramer Sammelkultur unter den Äbten Frobenius Forster und Cölestin Steiglehner, in:
Netzwerke gelehrter Mönche. St. Emmeram im Zeitalter der Aufklärung, Hrsg. Bernhard Löffler und Maria Rottler,
München, 243-281