In der Elektronenmikroskopie wurden und werden verschiedene Vorrichtungen zum Messen des Druckes im Vakuum verwendet.
Neben den thermoelektrischen Vakuummetern (Pirani-Vakuummeter) werden für niedere Drucke Ionisationsmessgeräte angewendet.
Bei diesen sind zwei Typen in Verwendung: Das Kaltkathoden- und das Glühkathoden-Vakuummeter. Das Kaltkathoden- oder Penning-
Vakuummeter wollen wir hier einmal unbeachtet lassen. Ionisationsmessgeräte mit Glühkathode hat man anfänglich nach dem Triodenprinzip
gebaut. Bayard und Alpert gelang es durch ihre Bauform, die Messfehler, die durch den Röntgen-Effekt bei den Trioden auftreten, wesentlich
zu minimieren.
Die von der Glühkathode emmitierten Elektronen werden von einer Spannung von etwa 180 V in Richtung der Gitter-Anode
beschleunigt. Die im Glaskolben befindlichen Luftmoleküle werden von den Elektronen ionisiert. Der Ionenkollektor hat gegenüber der
Kathode ein negatives Potential. Die Ionen verlieren nach Auftreffen auf den Ionenkollektor ihre Ladung. Der dadurch entstehende
Stromfluss wird an einem Messgerät angezeigt. Es kann darauf in etwa die Dichte der Gasmoleküle im Glaskolben abgelesen werden.
Im gezeigten Objekt wird die Messmethode nach Bayard und Alpert deutlich. Diese einfache Bauart ist im Gegensatz zu
moderneren Geräten dieses Typs noch recht instruktiv.
Dr. Peter Simonsberger hat unserer Sammlung zwei solche Messröhren geschenkt. Durch unsere Beschäftigung mit der
Elektronenmikroskopie fügen sich diese auch recht gut ins Sammlungskonzept unseres Museums ein.
Quellen und Literatur:
BAYARD, R. T. & ALPERT, D., 1950: Extension of the low pressure range of the ionization gauge, Rev. Sci. Instr. 21 (1950), 571-572
JOUSTEN, Karl (Hrsg.), Wutz Handbuch Vakuumtechnik. Theorie und Praxis, 9. Aufl., Wiesbaden 2006, 494-497
SRS Stanford Research Systems (Hrsg.), Manufacturer Cross-Reference for Bayard-Alpert Gauges,
www.thinkSRS.com