In einer Schachtel mit der Inventar-Nummer Optik 123 von P. Sigmund Fellöcker
finden sich im Physikalischen Kabinett neben anderen alten Mikropräparaten die hier vorzustellenden
Objekte. Es scheint allerdings, dass diese Mikropräparate erst später in diese Schachtel gekommen sind. In der
Aufzählung Fellöckers "D. Unsere Sammlung mikroskopischer Objecte" (FELLÖCKER, Instrumente, 59-64)
werden sie nämlich nicht angeführt.
Die Sammlung der mikroskopischen Präparate von
P. Benno Waller ist auf sechs Holzplättchen
montiert, die jeweils in zwei Reihen sechs Objekte halten. Davon sind auf drei Holzplättchen
Auflicht- und auf drei Durchlichtpräparate. Die Auflichtpräparate sind in Wachs eingedrückt,
die Durchlichtpräparate zwischen zwei rund geschnittenen Glimmerplättchen eingepresst.
Den Präparaten ist ein Zettel beigefügt, der die 36 Objekte auflistet. Ganz oben trägt dieser
Zettel von anderer Hand den Vermerk: "Von P. Benno Wallner". Die Rückseite trägt eine
Vergrößerungstabelle, geschrieben von P. Benno: Vergrösserung des Durchmessers. N I vergrössert...20mal
II .......................21 ...
III ......................25...
IIII .....................45...
Welches Mikroskop P. Benno fürs Betrachten dieser Präparate verwendet hat, wissen wir nicht sicher.
Es könnte eines der seinerzeit vorhandenen Kastenmikroskope (vgl. Objekt März 2009)
gewesen sein. Durch die Anordnung der Präparate in zwei Reihen ist die Verwendung nicht mit jedem Mikroskop der
damaligen Zeit möglich. Die Vergrößerungstabelle könnte auch eine Hilfe sein, das damals verwendete
Mikroskop zu identifizieren. Die Nummern I - IIII beziehen sich dabei wohl - wie damals üblich - auf unterschiedliche
Objektive.
1)Avanturino. Avanturinstein;
Was man durch Kunst gemachten Avanturinstein zu nennen pfleget, ist eine ganz
artige Komposition, deren Entdekkung man einem bloßen Zufall zu verdanken hat.
Ein Glasmacher ließ unversehens etwas gefeiltes Messing in einen Hafen fallen,
der mit fließendem Glas im Ofen stand. Als die Glasmasse kalt geworden, fand er
darinn gewisse glänzende, dem Gold ähnliche Flittern, welche der Masse das
reitzendste Ansehen gaben, und, wie eine Art künstlicher Topasen spielten.
Durch diesen Vorfall wurde zugleich der Name des Avanturinsteines vest gesetzet,
wodurch man einen unvermuthet, oder von ohngefähr, (par avanture) entstandenen
Stein andeuten wollen. (MARTINI, 608)
Quellen und Literatur:
FELLÖCKER, P. Sigmund o. J.: Physikal. Cabinet. Instrumente und Experimente MS, Archiv der Sternwarte
FELLÖCKER, P. Sigmund 1871: Physikalisches Cabinet. Catalog 1871, MS im Archiv der Sternwartedirektion
MARTINI, Friedrich Heinrich Wilhelm 1778: Allgemeine Geschichte der Natur in alphabetischer
Ordnung mit vielen Kupfern, Vierter Theil, Berlin und Stettin