aus dem Museum der Sternwarte Kremsmünster
September 2016
Über die Herkunft und den Künstler dieses Federbildes haben wir keine archivalischen Unterlagen. Es ist in einem Holzrahmen hinter Glas gerahmt. In der ganzen Art der
Darstellung entspricht es den Egerer Federbildern, die sowohl ihren Eingang in Schulsammlungen
als auch in den Souvenierhandel gefunden haben. Ein Beispiel für eine ornithologische
Schulsammlung dieser Art findet sich im Kloster Neresheim. Unser Bild scheint eher aus
einem Souvenierladen in einem der west-böhmischen Badeorte zu stammen. Weil es
ja etwas mit Naturgeschichte zu tun hat, wurde es dann wohl dem Depot der Sternwarte übergeben. In seiner Zwischenstellung zwischen Zoologie und Volkskunde war es nie Objekt weder des einen noch des anderen Kabinetts.
Als Ursprung dieser in großem Umfang über lange Zeit hinweg hergestellten Federbilder wird Eger (Cheb) im heutigen Tschechien angegeben. Die Idee dazu hatte wohl als Erster der Dominikaner P. Hieronymus Trötscher (1742-1808), der also etwa
zeitgleich mit P. Eugen Dobler ebenfalls eine dekorative Verarbeitung naturhistorisch interessanter Objekte verwirklichte.
GRADL, Heinrich 1867: Die Federbilder in Eger, in: Mittheilungen des Vereines für
Geschichte der Deutschen in Böhmen. V. Jahrgang, Prag, 207-209
HEIMRATH, Ralf & ULLMANN-SÜSZ, Johanna 2005: "Gefiederte Blätter": Egrische Federbilder,
Schriftenreihe des Oberpfälzer Freilandmuseums Neusath-Persche, Nabburg