aus dem Museum der Sternwarte Kremsmünster
Juni 2020
Im Zusammenhang mit den Arbeiten an der Datenbank der zoologischen Sammlungen, die wir über die "Ruhemonate" hin durchgeführt haben,
sind wir auf eine interessante Bemerkung in P. Anselm Pfeiffers Arbeit über unsere Vogelsammlung gestoßen.
Angeregt durch die aktuelle Corona-Pandemie möchten wir sie hier wiedergeben. Im Anschluss an die Angaben über acht Stopfpräparate
von Haussperlingen Passer domesticus schreibt Pfeiffer:
Allgemein verbreitet ist hier der Glaube, dass aus jenen Orten, in welchen Epidemien herrschen, die Haussperlinge auswandern.
In Sierning wurde während des letzten Winters, solange die Blatternepidemie verheerend wüthete,
nach verlässlichen Aussagen kein einziger Spatz gesehen. (PFEIFFER, 31)
Das "Auswandern" der Spatzen konnte jetzt nicht beobachtet werden. Allerdings ist die Corona-Pandemie auch in keiner Weise zu
vergleichen mit den Epidemien der letzten Jahrhunderte, die lokal beschränkt oft verheerend viele Todesopfer forderten.
Die Arbeit an der Datenbank ist inzwischen soweit gediehen, dass alle Depotbestände der Wirbeltier-Objekte durchfotografiert sind und
eine Suche nach modernen Namen der Taxa in der Datenbank möglich ist. Leider können oft weitere Daten, wie Herkunft oder Sammeldatum
nicht ermittelt werden. Im Fall der Haussperlinge sind alle acht bei Pfeiffer angegebenen Exemplare erhalten. Der Erhaltungszustand ist
recht unterschiedlich und natürlich dem Alter entsprechend auch nicht mehr bei allen Exemplaren gut.
Inzwischen beginnen die Führungen in der Sternwarte wieder und die Arbeit an den Sammlungen muss
sich wieder in die "inneren Gemächer" verziehen.
PFEIFFER, Anselm 1887: Die Vogelsammlung in der Sternwarte zu Kremsmünster, 37. Programm des kais. kön. Ober-Gymnasiums der Benediktiner zu Kremsmünster für das Schuljahr 1887, Linz, 3-47