Objekt des Monats

aus dem Museum der Sternwarte Kremsmünster

Dezember 1999



Lämmergeier
Ölbild eines Bartgeiers auf Leinen 279 x 146 cm
Foto: P. Amand Kraml

Ölbild eines Bartgeiers Gypaetus barbatus

Das Bild stammt von dem Maler Dionysius Paur (auch Pauer), der - wie aus den Kammereirechnungen des Stiftes Kremsmünster hervorgeht - in den Jahren 1661-1679 für das Stift tätig war. Im Jahr 1671 wird Herrn Dionisio Paur Mahler alhie vmb das er einen Gämbs Geyr ab copiert vnd das Wappen im Khaiser Zimmer renouiert 8.4.0 fl. bezahlt. (Kammereirechnungen 1899, Bl. N. 514)
Die Schrift zu Füßen des Geiers lautet: Anno 1670 Im Monath Februar ist dieser Vogel/ Gembsgeier genandt nah bey dem Schlos Scharnstein Crembsmünsterische Herrschaft geschossen worden. Man hat in seinem Magen ... grosh gefunden. Leider ist die Schrift so schlecht erhalten, dass der letzte Teil nicht entziffert werden kann.

Das zoologische Kabinett der Sternwarte besitzt zwei Stopfpräparate von Bartgeiern: das eine fliegend, das andere sitzend präpariert. Das erste Exemplar, ein Weibchen, wurde am 3. Februar 1824 in Tießenbach bei der Ruine Scharnstein vom dortigen Wasenmeister angeschossen und am 12. Februar tot aufgefunden. Im Magen befanden sich Gemsschalen und Haare.
Vom zweiten Exemplar ist die Herkunft unbekannt. P. Anselm Pfeiffer mutmaßt, dass es sich auf Grund der abgestoßenen Schwung- und Schwanzfedern um ein Tier handle, das längere Zeit in einem Käfig gehalten worden sei.

Eine Geschichte unserer Vogelsammlung von P. Anselm Pfeiffer (1887) finden Sie auf einer eigenen Seite.


Quellen und Literatur:


NEUMÜLLER, P. Willibrord (Hrg.) 1961: Archivalische Vorarbeiten zur Österreichischen Kunsttopographie (Gerichtsbezirk und Stift Kremsmünster)

PFEIFFER, Anselm, 1887: Die Vogelsammlung in der Sternwarte Kremsmünster, in: 37. Programm des k. k. Ober-Gymnasiums zu Kremsmünster für das Schuljahr 1887


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(c) P. Amand Kraml, 1999-12-01